Medizinische Untersuchungsverfahren
Es handelt sich hierbei um eine wichtige, völlig harmlose und in vielen Fällen wegweisende Untersuchungsmethode, die in der Kardiologie zum Einsatz kommt.
Bei welchen Erkrankungen kann die Echokardiographie wesentliche Informationen liefern?
- bei Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung
- nach Herzinfarkten mit Wandbewegungsstörungen
- Bluthochdruck
- Lungenembolien
- Herzmuskelerkrankungen
- Herzklappenerkrankungen (angeboren und erworben)
- angeborenen Herzfehlern (Entwicklungsstörungen)
- Verlaufsbeobachtung von Erkrankungen unter Therapie
Mit speziellen Schallköpfen (Sender und Empfänger) gelingt es Ultraschall zwischen den Rippen hindurch – an der Lunge vorbei – bis ins Herz zu senden und dabei ein- und zwei-dimensionale Schnittbilder des Herzens in verschiedenen räumlichen Ebenen zu erzeugen und auf dem Bildschirm darzustellen. Die zeitliche Bildarstellungsrate ist dabei so hoch, dass man die Bewegung der Herzstrukturen erfassen und genau beobachten kann.
Die hier eingesetzen Untersuchungsverfahren erlauben eine Beurteilung der Größe des Herzens und der einzelnen Herzkammern, der Kontraktionsfähigkeit der Herzmuskulatur, der Struktur der Herzklappen und ihre Beweglichkeit.
Eine wesentliche Erweiterung der Beurteilungsmöglichkeiten besteht im Einsatz der Doppler- und der Tissue-Dopplerechokardiographie, wobei Blutflüsse im Herzen akustisch, optisch und auch in Farbe zur Darstellung kommen. Damit können vor allem Anomalien der Herzklappen und angeborene Herzfehler aber auch die Begleitfolgen von Herzinfarkten und Herzmuskelerkrankungen beurteilt und der Schweregrad eingeschätzt werden.
Die sogenannte Stressechokardiographie kann helfen bedeutsame Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße aufzudecken, dies dann vor allem, wenn das Belastungs-EKG keine ausreichende Beurteilung erlaubt. Mit Hilfe einer computergestützten Analyse von meist 16 Videosequenzen, die in Ruhe und unter Belastung in Kombination mit einer 12-Kanal-EKG-Aufzeichnung erstellt werden, können Areale mit einer Minderversorgung des Herzmuskels detektiert werden.
Stressechokardiographie
Eine spezielle Einsatzmöglichkeit des Herzultraschalls steht in Form der transösophagealen Echokardiographie zur Verfügung, wobei ein miniaturisierter Schallkopf auf einer Sonde montiert ist, die wie ein Gastroskop bei der Magenspiegelung geschluckt und in der Speiseröhre direkt hinter dem Herzen plaziert wird. Die unmittelbare Nähe zum Herzen erlaubt Einblicke, die mit der oben beschriebenen Methode von außen nicht möglich sind. Man erkennt beispielsweise sehr feine Strukturen wie Ablagerungen an den Herzklappen, kleine Blutgerinsel in den Vorkammern, Defekte an Herzklappen und kleine angeboren Anomalien an der Herzscheidewand, außerdem kann man die Wand-Strukturen der Brustkörperschlagader (Aorta) beurteilen und beispielsweise Arteriosklerose und Wandverletzungen diagnostizieren und lokalisieren.
Dazu erhält der Patient eine Oberflächenbetäubung der Rachenschleimhaut und ggf. auch ein Beruhigungsmittel, um den Würgereiz beim Schlucken der Sonde erträglich zu machen. Bei intakter Speiseröhre ist das Risiko der Untersuchung minimal und der Informationsgewinn groß. Die Untersuchung nimmt normalerweise nicht mehr als 5 Minuten in Anspruch.
Normalbefund einer 2D-Echokardiographie
Farbdopplerechokardiographie